FLOATING-Erfahrungen, drei Monate danach…
Es wird langweilig, wenn die Symptome aufhören, ich bin aufs Leben zurückgeworfen, kann mich nicht mehr um die Zipperlein kümmern, sondern muss lernen, so dazustehen. Da ist eine Freude, da ist eine Ratlosigkeit, da ist alles offen mit einem Mal. Ich atme, ich fühle, meine Gedanken fegen den Kopf aus. Eigentlich ist gerade nicht mehr.
Alles durch Floating, das eine Mal bei Gopal, dass mich erst euphorisch und dann wütend gemacht hat. Wochenlang hatte ich das Gefühl nicht mehr ins Leben zu passen, musste mich komplett neu orientieren und das fühlte sich gar nicht gut an und ich dachte oft, hätte ich es mal sein gelassen. Schlafstörungen kamen wieder hoch, schlimmer als jemals zuvor, keine Ahnung woher. Aber ich hatte den Drang weiterzuschauen und mich auszuruhen und meinen Geist aus dem Stress der Welt zu nehmen, so gut es eben geht in diesen Tagen. Lesen, hören, sehen.
Einmal dagewesen, ich weiß, wie du arbeitest, ich habe dich gefühlt, weiß was da ist und jetzt reicht es scheinbar einfach nur das Video anzusehen von dem Floating Treffen im Juli. Teilweise gucke ich mir die Sequenzen drei Mal an, es wird schon langweilig, ich kenne die Blicke und Worte schon auswendig und trotzdem ein Drang, es wieder zu schauen, weil es ändert alles, die Sicht auf die Welt.
Die Erklärungen von dir fügen sich zusammen, werden eins, besser verstehe ich alles, die Menschen. Noch habe ich erst angefangen zu reden und versuche mitzuteilen, schon jetzt ist es einfacher.
Die Schuld, die Tränen, alles neu erfahren, alles auch egal, der Druck verschwindet zeitweise. Ein leerer Raum, aber anders als früher, ruhig, langsam, ein Leben ohne das, was kaputt machen kann auf die Dauer. Ein Leben eben!