Wie lange „muss“ man sich mit Traumaheilung beschäftigen?
Es macht nur solange Sinn, sich intensiv mit der relativen Ebene von (Trauma)heilung und Transformation zu befassen, bis die Basis von Sicherheit durch Verbindung und tiefe Beziehungen für das Autonome Nervensystem erreicht ist. Oder anders ausgedrückt, bis man sich im Leben wohlfühlt und auf der Erde angekommen ist. Ab diesem Moment kann man den Fokus auschließlich auf Achtsamkeit und Meditation verlagern und dies ist auch erst ab diesem Moment überhaupt erst möglich.
Gehirnareale, die für Selbstgewahrsein zuständig sind, werden unter dem Eindruck von Gefahr heruntergedimmt. In einer Gefahrensituation braucht es kein Selbstgewahrsein, es braucht stattdessen hochgradige Vigilanz, also Reaktionsbereischaft für Kampf oder Flucht. Achtsamkeit, Bewusstheit ist nicht das Gleiche wie Reaktionsbereitschaft. Das ist der Grund warum Meditation und Achtsamkeitspraxis mit ungelöstem Entwicklungstrauma nicht funktionieren kann. Solange das Haus brennt, werde ich mich nicht auf der Dachterasse entspannen können. Achtsamkeit und ein reguliertes Autonomes Nervensystem sind zwei Seiten einer Medaille.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!