Eure noch offenen Fragen aus der EM-Einführung für ||||dieBasis
Wenn man mitteilt, dass da der Gedanke ist, dass man nichts von sich sagen möchte, wie geht es dann weiter? Wenn sich der Zustand nicht verändert, schweigt man dann die restlichen 5 min?
Antwort: Man kann jederzeit sagen, dass man nicht mehr sagen möchte und vorzeitig an den nächsten weitergeben. Es gibt keine Verpflichtung die ganze Zeit zu nutzen. Es nicht um Zustandsänderungen. Im übrigen ändert sich unser Zustand ununterbrochen. Es spricht aber nichts dagegegen die gleiche Mitteilung zu wiederholen. Schweigen sollte vermieden werden, zumindest über längere Zeit, denn es ist ja immer was in einem los was man mitteilen kann und sollte. Es gibt heute keinen Grund mehr etwas *nicht* mitzuteilen. Nur durch diesen Austausch geschieht Transformation.
Enthält die Aussage: „Ich spüre meine kalten Füße“ eine identifizierte Aussage? Bei mir löst das eine Irritation aus.
Anwort: Nein, ist völlig korrekt. Ich würde es noch etwas anders formulieren: Ich spüre Kälte in meinen Füßen. Warum das Irritationen auslösen soll ist jetzt für mich nicht so nachzuvollziehen.
Könntest du EM bitte von gewaltfreier Kommunikation abgrenzen?
Antwort: Das möchte ich aus verschiedenen Gründen nicht. Am besten ist du probierst beides aus und *erfährst* dann wie es jeweils ist.
Macht es Sinn Gruppen/Organisationen anzusprechen und das EM vorzustellen?
Antwort: Ja unbedingt, wir brauchen das vor allem in den ganzen Strukturen, neuen und veralteten!
Mich interessiert der Unterschied zwischen Körperempfindungen und Gefühlen. Was ist für Dich der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen?
Antwort: Körperempfindungen sind Empfindungen im oder am Körper, dafür verwenden wir „spüren“. Hitze, Kälte, Druck, Kribbeln, Entspannung, Schmerz usw. Gefühle betreffen die Bindungsebene: Freude, Trauer, Wut, Eifersucht, Verzweiflung, usw. Angst ist übrigens kein Gefühl, sondern ein Körperzustand, genauso wie Stress. Wem das nicht klar ist, bitte Traumaneurophysiologie/Polyvagaltheorie anschauen. Ich verwende die Begriffe Gefühle und Emotionen synonym.
Gibt es eine sinnvolle Teilnehmerzahl?
Antwort: Ich würde sage idealerweise 4 – 8, je mehr Teilnehmer desto kürzer sollte man die Redezeit machen oder wie im Video erklärt bei großen Gruppen in Untergruppen aufteilen.
Wie kommuniziert man seinem Gegenüber, wenn er sich nicht an die Vorgabe hält wie man sich ausdrückt?
Antwort: Solange man nicht Leiter einer Gruppe ist, macht man das nicht!!! Es wäre eine Flucht vor dem Kontakt. Stattdessen fährst du fort dich ehrlich mitzuteilen! Welche Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen entstehen, wenn du siehst, dass der andere es anscheinend nicht richtig macht? Das teilst du per EM mit.
Ich verstehe EM als „vertrauensbildende“ Maßnahme. Dann gibt es aber „Sachthemen“. Wie ist das miteinander verbunden?
Antwort: Gar nicht. EM reguliert die Nervensysteme, sodass man störungsfrei an Sachthemen arbeiten kann.
Kann der Gruppenleiter jedes Mal reihum durchwechseln?
Antwort: Das ist keine gute Idee, der Gruppenleiter bleibt konstant, es soll eine sichere Struktur geben, in der man sich mitteilen kann.
Bleibt der Gruppenleiter dann „unkorrigiert“?
Antwort: Während der offiziellen Runde ja, auf jeden Fall. Wenn jemand etwas dazu sagen möchte, sollte das unter 4 Augen mit dem Gruppenleiter gemacht werden, um Ausagieren und das Untergraben der Rolle zu verhindern.
Wie kann ich unverletzbar bleiben, wenn der andere mich evtl. verletzten will / evtl. durch sein Verhalten alte Verletzungen getriggert werden!
Antwort: Da wir erwachsen sind können wir emotional gar nicht mehr verletzt werden! Es können aber alte bereits vorhandene Verletzungen an die Oberfläche kommen, welche dann mitgeteilt und somit geheilt werden können. Wenn uns jemand bewusst verletzen will sollten wir jeden Kontakt mit diesem Menschen sofort beenden.
Können „Sachkonflikte“ gelöst werden? Danke
Antwort: Es gibt in Wirklichkeit gar keine Sachkonflikte!!! Konflikte betreffen immer nur nichtkommunizierte Kindanteile! Daher wenn du EM machst wirst du feststellen, dass es Konflikte auf der äußeren Ebene nie gegeben hat. Was Themen angeht die besprochen werden müssen und Entscheidungen das gibt es natürlich aber eine regulierte Gruppe wird da gemeinsam das beste finden ohne Ego-Krieg, weil alle sich in der Gruppe aufgehoben fühlen und somit der Blick aufs Ganze frei ist.
Gopal
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