Ein Leben ohne Stress?
Stress dient dazu, nicht fühlen zu müssen…
Wir haben als Menschheit die grundlegenden Probleme des Überlebens gelöst und uns somit über die Situation der Tiere hinaus entwickelt. Wir sind nicht mehr auf Überlebenskampf, Konkurrenz und Feindbekämpfung angewiesen, weil wir genug Technologie und Wissen haben, um jeden Menschen ohne Kampf versorgen zu können. Aus diesem Grund könnten wir eigentlich in Frieden leben und uns gegenseitig helfen, statt uns zu bekämpfen und zu töten, eigentlich.
Stress ist ein Körperzustand der auftritt, wenn wir einer Gefahr oder potentiellen Gefahr ausgesetzt sind. Es ist das Herunterschalten des Nervensystems von sozialen Aktivitäten und Regeneration zu Überlebenskampf. Von der Interaktion mit anderen zum Retten des eigenen Körpers. Solche Situationen können natürlich trotz unseres Fortschritts vereinzelt auftreten.
Warum jedoch setzt sich eine ganze Gesellschaft, ja die ganze Menschheit unter ununterbrochenen Stress? Warum machen wir mit dem Überlebenskampf einfach weiter, obwohl wir ihn ja vom materiellen Gesichtspunkt aus gar nicht mehr brauchen? Die Antwortet lautet: damit wir nicht fühlen müssen. Das Wahrnehmen von unverarbeiteten Gefühlen ist für den Organismus eine viel viel größere Herausforderung als Stress. Stress ist ein rein körperlicher Zustand, der die psychische Stabilität nicht gefährdet, ja das Gegenteil, Stress sorgt meist eher für eine Stabilisierung des „Ichs“. Es „hilft“ uns also auf eine Art. Auf der anderen Seite ruinieren wir damit unsere körperliche Gesundheit.
Immer wieder Stress neu zu erschaffen, durch Reinszenierung von destruktiven Beziehungsmustern aus der Kindheit und in der Folge entsprechend leidbringenden Umständen, ist also nicht die Lösung. Aber solange uns das Verständnis fehlt worum es wirklich geht, gibt es keine Möglichkeit mit dem Stress aufzuhören. Stress ist wie eine Droge, von der wir abhängig sind. Stress ist ein Symptom, nicht die Ursache. Wir können nicht Stress einfach weghaben wollen. Ohne, dass sich in unserer Psyche etwas zutiefst ändert, können wir mit dem immer wieder zwanghaften Erschaffen von stressenden Umständen nicht aufhören.
Was also muss geschehen?
1. Zunächst die Einsicht: ICH DARF heute mit dem Stress aufhören. ICH DARF heute ein Leben ohne Stress führen.
2. Die Bereichtschaft, sich wirklich auf den Weg des Fühlens zu begeben.
3. Für den Weg des Fühlens brauche ich die Bereitschaft, mich wirklich auf Kontakt einzulassen.
4. Schließlich das alte nach außen orientierte Leben, bei dem ich nur funktionierte, aufgeben. Vertrauen…