Selbstregulation stellt eines der Hauptthemen der aktuellen Traumatherapie dar. Ein Mensch mit einem gesunden Nervensystem kann sich im Kontakt mit einem anderen Menschen automatisch beruhigen, man nennt das Co-Regulation, was alle Säugetiere praktizieren. Regulation als Einzelindividuum ist nicht nur schwierig, sondern entspricht auch nicht der Biologie des Menschen. Spirituelle Traditionen verweisen mitunter auf diesen nicht gangbaren Weg.
Ein Traumatherapeut ist dazu ausgebildet, einen Klienten in die Regulation des Nervensystems zu bringen. Er ist nicht identifiziert mit den Vorgängen im Nervensystem, behält den Kontext und die Gesamtsicht und er kann regulierend eingreifen. Das typische Setting besteht aus einem aufgewühlten Klienten, den der Therapeut mit entsprechenden fachlichen Maßnahmen beruhigt, was dieser ebenfalls als Beruhigung in sich wahrnehmen kann. Die Frage stellt sich nun, wie das Setting dieser Kleingruppe, innerhalb welchem die Regulation am einfachsten ist, auf größere Gruppen ausgedehnt werden kann. Wie können alle Teilnehmer in einer Gruppe gleichviel Energie erhalten?
In durchschnittlichen Alltagsgruppen kommt es in der Regel schnell zu einem gewissen „Energiekrieg um Aufmerksamkeit“, bestehend aus Machtkampf, Hirarchieausbildung und Konkurrenzkampf, entsprechend unserer Biologie. Das ist häufig schon ab drei Individuen der Fall. Schnell bildet sich ein Zweierpärchen und die dritte Person erhält weniger Energie. In früheren Zeiten war dieses Verhalten wichtig, damit sich der Stärkste im Rudel durchsetzt. Wir sind aber heute dazu in der Lage uns über diese biologische Ebene zu erheben, da wir nicht mehr um unser Überleben kämpfen müssen. In der Tat ist immer genug Energie und Aufmerksamkeit für alle da.
Dazu müssen einige Mitglieder über ausreichend Bewusstsein verfügen, um in gesunder innerer Distanz zu bleiben und von Gruppenereignissen nicht überwältigt zu werden. Diese können den Rahmen halten und lenken. Bei anderen kann die Not nach Aufmerksamkeit und Kontakt mitunter so groß sein, dass sie ihr Gegenüber nicht mehr wahrnehmen können. Sinnvoll ist, zunächst demjenigen mit der größten Not Aufmerksamkeit zu schenken, indem der Focus von allen auf diese Person gelenkt wird. Alle schauen zu diesem Teilnehmer. Durch diese Focussierung lässt die Aktivierung nach und das Gruppenmitglied kann „aufwachen“ und ist nicht weiter mit Defensivkreisläufen im autonomen Nervensystem beschäftigt. Durch dieses Vorgehen steigt die Energie in der Gruppe. Danach wird sich dem nächsten Menschen zugewendet usw. Durch die liebevoll gerichtete Aufmerksamkeit einer ganzen Gruppe findet im Einzelnen eine Transformation statt, indem es gehört wird.
Die Ausdehnung vom Zweiersetting auf eine Gruppensituation ist sehr wichtig: wir lernen Teil einer Gruppe zu sein und dass wir leiden, wenn wir im Alleinkampf die anderen ausblenden.
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